Gipfelkreuz Scheibleck

Lockdown – Berg oder nicht?

Gerade ist wieder einmal Lockdown und man versucht sich die Zeit so gut wie möglich zu vertreiben. Nachdem ich, oder besser wir, gerne in den Bergen und der Natur unterwegs sind, ist es natürlich eine Herausforderung zu sagen wir bleiben Zuhause. Zum einen ist das Sporteln in der Natur erlaubt und durchaus ja erwünscht, aber man hat ja vielleicht den anderen gegenüber, die jetzt zuhause sitzen und nicht solche Möglichkeiten haben wie wir, ein schlechtes Gewissen. Und zum anderen sind es die Spitäler, die ja zur Zeit total überlastet sind. 

Aber nun ja, ich habe es trotzdem getan und es wieder eine coole Erfahrung. Eigentlich war nur ein Spaziergang auf eine Hütte bzw. Alm geplant, und das Wetter verhieß wirklich nichts Gutes. Graue bis dunkle, schwarze Wolken verdeckten den Himmel, Nebelschwaden über und auf den Gipfeln und zwischendurch immer wieder der Wind, der die Schneekristalle über die Bergrücken schoß.

Die Wanderung begann kurz vor dem Parkplatz zum Steirischen Bodensee. Fährt man von der Ortschaft Aich die Straße bis zum Parkplatz am Bodensee, überquert man eine kleine Holzbrücke ca. 400 Meter vor dem großen Parkplatz.  Bei der kleinen Brücke zweigt der Weg, gut gekennzeichnet auf die Pleschnitzalm (1650 m). Führt die Wanderung erst noch über einen Steig durch den Wald, geht es dann über eine Forststraße hinauf zur Alm, die man nach gut einer Stunde erreicht. Dort sind zahlreiche Hütten, aber leider ist keine davon bewirtschaftet. Nur die Stiegleralm ist meistens am Wochenende geöffnet und man bekommt Kleinigkeiten, ansonsten sind vor der Hütte immer ein paar Getränke im Brunnen eingekühlt. Wir bitten hier wieder mal um die Ehrlichkeit der Wanderer, die Getränke die man entnimmt auch zu bezahlen.

Nun geht es weiter durch das Kar auf die Ochsenkarhöhe. Im Herbst begleitet von den goldenen Lerchen die in der Sonne strahlen und Heidelbeer und Preiselbeersträuchern geht es über einen Steig hinauf. Bis zur Ochsenkarhöhe geht man noch gut 45 Minuten. So ca. ab der Mitte des Kars waren dann schon die ersten Schneefelder und der Nebel nahm einem die Sicht. Es war unglaublich welche Ruhe sich einstellte. Sollten einige Geräusche gewesen sein, dann hat sie Schnee und Nebel geschluckt. Es war ein Genuss der Stille zuzuhören.

Am höchsten Punkt von der Ochsenkarhöhe 1956 m entschied ich mich dann für das Scheibleck. Über den Wiesen und Geröllrücken verläuft der Weg in kleinen Serpentinen hinauf. Durch den Wind war der Schnee abgeblasen und somit war der Gipfel schnell erreicht, da es ja auch nur noch 160 Höhenmeter zum kleinen Gipfelkreuz auf dem Scheibleck 2116 m.
Nach einer kurzen Rast geht es wieder hinunter und irgendwie hatte ich noch nicht genug. Vor mir lag der Pleschnitzzinken, wobei der Gipfel sich im Nebel versteckte. Und nachdem ich die Gegend gut kenne, nahm ich mir auch noch diesen Gipfel vor. Auf dem Weg dorthin waren einige Schneefelder zum queren. Aber ungefährlich, was aber nicht heißen soll, das man mit größter Vorsicht unterwegs sein muß.

Nach gut einer Stunde erreicht ich den Gipfel des Pleschnitzzinkens 2112 m. Ein altbekannter Gipfel der zur jeder Jahreszeit seinen Reiz hat. Auch im Winter ein beliebter Skitourenberg.
Der Rückweg war der selbe. Also wieder hinunter zur Ochsenkarhöhe, Pleschnitzalm und zum Parkplatz am Steirischen Bodensee.

Es war ein gelungener Tag, trotzdem der Wind ziemlich stark war und die Sicht sich gegen null bewegt. 

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