Kleiner Junge aus Nepal

Nepal`s lächeln

Nepals Lächeln – Der kleine Junge aus Nepal

Dieses Bild entstand in Kathmandu, in einer Tempelanlage in Patan. Reges Treiben rundherum, Einheimische, wie Touristen streiften in der Tempelanlage herum. Da ist mir dieser Junge aufgefallen. Eigentlich waren es zwei Jungs, aber der hier hat es mir besonders angetan. Es sind zwei Jungs im Flegelalter und sollten eigentlich in der Schule sitzen. Ich saß mit meiner Kamera auf den Stufen eines Tempels und beobachtete die Gegend, die Menschen und wartete einfach nur auf eine fotogene Situation. Ich liebe es generell einfach nur zu sitzen, zu schauen und zu beobachten. Es ist wie Meditieren, sich gehen lassen, nur beobachten und auf den richtigen Moment zu warten, um ein Foto zu machen.

Neugierig, mit einer gewissen Portion Selbstvertrauen war einer der Jungs gleich bei mir und wollte wissen, was ich so mache. Natürlich auf Nepalesisch, aber irgendwie verstanden wir uns. Ich zeigte ihm die Bilder auf dem Screen, machte ein paar Fotos von ihm und das zauberte ihm das erste lächeln in sein Gesicht.

Als er dann nach meiner Kamera griff, war mir anfangs doch etwas flau, – eine gewisse, aber völlig unbegründete Angst vor einem Diebstahl. Aber ich vertraute ihm und hing ihm die Fuji um seinen Hals und er rannte schon los.

Aber nicht weg!

Völlig losgelöst und voller Inbrunst und Stolz rannte er herum und machte Bilder ohne Ende. Und nicht mal schlechte! Keine Scheu, keinen Respekt, wie Kinder halt so sind, vor Menschen und so kam ich in den Besitz, -Dank meiner Einstellung an das Gute zu glauben, an tolle Fotos, die „ich“ normalerweise so wahrscheinlich nicht gemacht hätte.

Was mich so an diesem Bild fesselt und mich nachdenklich macht, ist das
„Lächeln dieses Jungen“. – das Lächeln aus Nepal

Wann haben wir das letzte Mal so gelächelt?
Wann haben wir das letzte Mal herzhaft gelacht?
Wann haben wir das letzte Mal ehrlich gelacht?
Wann haben wir das letzte Mal über uns selber gelacht?
Wann haben wir das letzte Mal alles rund um uns vergessen, weil wir glücklich waren, weil wir in einer Situation vertieft waren?
Wann waren wir das letzte Mal ein Kind, haben uns gefreut, haben gelacht, kindische Sachen gemacht, und über einfache Dinge gekichert?

Wie lange ist das alles schon her? Denken wir doch mal darüber nach.

Dieses Bild ist völlig unbearbeitet und eine Momentaufnahme aus dem Leben. Es ist für mich nicht das perfekte Bild, aber das perfekte Motiv! Ich habe es mir groß ausgedruckt und es hängt an einem Platz wo ich es gut sehen kann. Und immer wenn ich daran vorbeigehe, erinnert es mich an eine gute Zeit, und daran, wie gut es mir geht und dass ich ruhig öfter lächeln darf, denn ich habe allen Grund dazu. Und das vergessen wir halt leider zu oft!

Das Bild entstand 2018, vor dieser unnötigen Pandemie. Ich frage mich oft, wie es ihm wohl geht? Die Pandemie hat Nepal ja schlimm erwischt. Ich würde mich echt freuen, beim nächsten Spaziergang in Patan wieder auf ihn zu treffen. Fröhlich, frech und voller Neugierde und Selbstvertrauen und vielleicht sogar hat er, oder die beiden den Sprung in die Schule geschafft.

Dieses Bild ist kein perfektes Bild. Man könnte so einiges daran ändern. Doch irgendwie will ich nicht. Es ist so wie es ist und es ist aus dem Leben gegriffen, wenn sich zwei, die sich nicht kennen, sofort verstehen und vertrauen.

Sollten wir nicht einfach anfangen, uns gegenseitig wieder mehr zu vertrauen? Unsere Herzen zu öffnen und anfangen mehr zu geben als zu nehmen? Den Kindern dieser Welt wieder Zuversicht geben, aber nicht nur den Kindern, sondern auch uns? Geht es uns nicht auch manchmal so richtig schlecht und wir hinterfragen unser tun uns sein, wenn wir am Morgen die Zeitung lesen? Die nur so von schlechten Nachrichten strotzt?

Denn wir werden kalt, und immer kälter………..

 

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